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Schreiben entsteht aus dem Nicht-Schreiben

Dietz Tentschert ist ein erfolgreicher Schriftsteller. Doch eine Tournee durch Deutschland, bei der er aus seinen Krimis liest, bricht er ab. Offizieller Grund: der Tod seines Vaters. In diesem Moment steigen wir in die Geschichte ein – und spüren, dass noch etwas anderes hinter dem Ausstieg des Bestseller-Autors stecken muss.

Was geschieht in dem Moment, in dem der Schriftsteller nicht mehr schreibt? Will er überhaupt noch schreiben? Anderes? Literarischeres? Mit seiner Frau Zandra reist Dietz Tentschert nach Portugal, wo die Literaturagentin Bele dem Paar ein angenehmes Domizil vermittelt. Dort entspinnt sich die Dreiecksgeschichte schreibender Menschen, in der alle gerade ihr Leben und ihre Rolle verändern: Zandra, selbst ehemalige Autorin, wird Schreibtrainerin. Bele verfolgt in Portugal ebenfalls eigene Ambitionen, anstatt Geburtshelferin für Dietz‘ Bücher zu sein.

Den Moment des abgebrochenen Krimi-Produzierens gestaltet Jörg Liemann jedoch nicht als Vakuum, sondern als vielstimmigen Chor, als literarische Collage: Dietz‘ Vater erhält postum eine Stimme durch sein ungelenkes Tagebuch, Zandra memoriert ebenfalls ihre Gedanken, Dietz hält Werksnotizen fest, Briefe und Berichte ergänzen die textliche Vielfalt.

Schreiben entsteht aus dem Nicht-Schreiben. Das wissen die Wenigsten. Aber hier können wir eine Ahnung davon bekommen.

  • Taschenbuch: 224 Seiten
  • Verlag: epubli, Mai 2019
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 9783748547266

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